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Von F5ZV, F1SRX und DJ9VF
Siehe auch : Die Radiosonde MRS-SRS400-W - Die Radiosonde METEOLABOR SRS-PTU - Die Radiosonde METEOLABOR MRS-SRS-C34/63 "GPS Wind-Sonde" - Die Radiosonde Meteolabor SRS-C50 -
Beschreibung
Die MRS-SRS-C34 tritt an die Stelle
der SRS-PTU, welche ihre Karriere im Sondenzentrum von Payerne
im Jahre 2011 beendet hat, nach vielen Jahren guter Dienste. Die
wichtigste Neuerung ist die Positionsbestimmung der Sonde durch
GPS, welche eine genauere Bestimmung der Höhe sowie des Windes
und der Windgeschwindigkeit erlaubt. Aber das ist nicht die einzige
Verbesserung, die sich der Sondenjäger wünschte:
- Stabile Frequenz durch einen PLL-Synthesizer
- Möglichkeit des Empfangs in SSB und eine einfache Identifizierung
durch überlagerte Morsezeichen
- Benutzung eines schmalen Frequenzbandes
das Signal ist leichter zu peilen während des Absturzes
Das Verfolgungsradar ist nicht länger notwendig, eine einfache
Rundstrahlantenne reicht um die Sonde während des gesamten
Aufstieges zu empfangen.
Das äußerliche Aussehen der C34 ist das Gleiche wie
bei der SRS-PTU, abgesehen von der speziellen Sendeantenne.
Der Innenraum des Gehäuse aus Polyesterschaum ist unverändert.
Die Messung der Höhe mit Hilfe des GPS ersetzt nun den sehr
speziellen Hypsometer, der ja der SRS-PTU eine gewisse Originalität
verlieh. Jedoch ist der Anschluß des Hypsometer weiterhin
als Option möglich, weil die C34 verschiedene Arten von Meßfühlern
erlaubt, so zum Beispiel den Ozonfühler
ECC (F) oder den berühmten Luftfeuchtigkeitsfühler
Snow-white (F).
Durch seine Konstruktion schützt das Gehäuse perfekt
die Module vor einem starken Stoß im Moment des Aufschlages
und auch gegen Feuchtigkeit während des Fluges und danach.
Das erlaubt eine Wiederaufbereitung der zurückgesandten Sonden
für weitere Einsätze, was die Kosten für die Radiosonden
merklich senkt. Das Gewicht der SRS-C34 mit etwa 600 Gramm ist
kein Problem, da Meteo Suisse für das Aufblasen der Ballone
Wasserstoff verwendet.
Durch die eckige Form des Gehäuse rutscht die Sonde schlecht
durch Baumzweige und ist deshalb oft nicht ganz einfach aus Bäumen
zu bergen.
Wenn man die beiden Schalen des Gehäuses öffnet kann
man leicht die wichtigsten Komponenten identifizieren :
A
: Antenne 403 MHz
Tx : Senderplatine (Sender und GPS-Empfänger unter
der Abschirmung)
M : Meßfühlermodul mit dem Interface zu den
Fühlern
G : GPS-Antenne außen angeklebt
T : Temperaturfühler ragt nach außen (auf dem
Foto schlecht zu sehen)
U : Fühler für die Luftfeuchtigkeit (hier ein
HC2)
P : Batterien (hier ein Lithium-Block, oft auch zwei Alcaline-Blöcke
in Reihe).
S : Beutel mit Flüssigkeit zur Temperaturstabilisierung
Das auf dem Foto gezeigte Model
ist vom Typ 056 und vorbereitet für die Verwendung einer
Ozon Sonde.
Auf der Internetseite von METEOLABOR
findet man eine Beschreibung der Grundfunktionen der C34-Sonde
als PDF-Datei.
Technische Daten
Maße : 34,5 cm x 21 cm x 10 cm
Gewicht der Sonde : 560 Gramm mit drei Batteriezellen AAA
Gewicht des Fallschirms, dem Gurtzeug und den Ballonresten
einer geborgenen Sonde: 1390 Gramm.
Frequenz : stabil, PLL-Synthesizer. Im allgemeinen bevorzugt
Payerne den Bereich von 403,0 bis 404,0 MHz. Die Frequenz der
C34 ist einstellbar während der Kalibrierung. Die Ausstrahlung
mit voller Leistung wird bei Unterschreitung der Betriebsspannung
unter 5 Volt durch einen internen Programmcommand von +12dB auf
-20dB gesetzt. Eine Wiederbenutzung ist erst nach externer Programmierung
(via 3 wire bus) möglich.
Sendeleistung : ca 100 mW
Stromversorgung : 6 Zellen AAA Alcaline oder 3 Zellen Lithium.
Stromverbrauch 230 mA (Sender, Modulation, Interface, GPS).
Lebensdauer : mehr als 5 Stunden bis maximal 12 Stunden.
Modulation : FMN (FM narrow 10 bis 15 kHz). AFSK, 2400
baud.
Fühler der Luftfeuchtigkeit : Der Hygristor von Viz/Sippican
wurde 2010 durch den kapazitiven Fühler HC2 von Rotronic
ersetzt mit höherer Genauigkeit und schnellerer Meßfolge.
Temperaturfühler : Bi-Metall Kupfer-Konstantan, genau
und mit schwacher Trägheit.
Fallschirm und Fallgeschwindigkeit
Der benutzte Fallschirm ist der
gleiche wie vorher für die Sonde SRS-PTU. Er besteht aus
6 zusammengenähten Stoffstücken und hat folgende Maße:
- Durchmesser : 150 cm
- 4 Fangschnüre zu 170 cm
- Gewicht : 164 Gramm
In der Mitte hat er ein Loch mit einem Durchmesser von ungefähr
8 cm. Das soll das seitliche Abschmieren des Fallschirms verhindern.
Oft kommen die Reste des Ballons verwickelt mit den Schnüren
wie ein Paket herunter. Die Fallgeschwindigkeit beim Aufschlag
ist meist im Bereich von 10 Meter/s, aber die großen Ausmaße
und das verwendete Material der Sonden verursachen keine Schäden
beim Aufprall. Lediglich ein Aufschlag auf einer harten Fläche
kann zu einer Unterbrechung der Stromversorgung führen..
Detailfotos : GPS-Antenne -
Senderplatine - Fühler der Luftfeuchtigkeit
Die GPS-Antenne besteht aus einer einfachen Platte. Robust aber effektiv... | Rechts oben der GPS-Empfänger, links davon Oszillatorquarz und Senderchip CC1050 und im unteren Teil dieser Platine die Elektronik für die Modulation. | Der kapazitive Fühler für die Luftfeuchtigkeit HC3 von Rotronic |
Modulation
Die C34 kann man mit keiner anderen Sonde verwechseln : Hier sind
Tonaufzeichnungen
- in NFM
- in AM
- in SSB
Lebensdauer
Sie ist deutlich kürzer als die der SRS-PTU mit den 9 Volt
Zellen. Man hat Zeit für die Sondensuche, sollte aber nicht
zuviel Zeit verlieren.
Im Mittel ist 7 bis 8 Stunden nach dem Start Schluß mit
Senden. Es gab auch schon Ausreißer mit nur 4 Stunden und
andererseits maximal bis zu 12 Stunden. Das Signal verschwindet
dann schlagartig während ein schwacher Träger noch 20
bis 30 Minuten anhalten kann. In dieser Endphase ist die Frequenz
nicht mehr stabil und kann auch wandern - man muß also nachstimmen.
Die Jagd nach C34
Im Vergleich zur SRS-400 oder der SRS-PTU ist die C34 leichter
zu finden :
- durch die Abstrahlung einer stabilen Frequenz
- man kann das Signal auch in SSB empfangen
- auch während des Absturzes bleibt das Signal stabil, abgesehen
von leichtem QSB
Darüber hinaus kann man mit SondeMonitor die Sonde dekodieren
und anhand der GPS-Daten eine recht genaue Landezone ausmachen.
So gesehen ist die Jagd nach C34-Sonden ähnlich der nach
RS92-SGP oder M2K2 bzw. M10.
Auf kurzer Distanz macht es Sinn, den Empfänger ein paar
kHz neben die Frequenz zu drehen (beim MVT-7100 bis zu 60 kHz).
Es verschwindet dann zwar die Modulation, aber die Feldstärke
ist dann auf einem Niveau, daß man wieder vernünftig
peilen kann.
Eine andere Alternative im Nahfeld ist die Peilung auf der 2.
Oberwelle.