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 Die Radiosonde VAISALA RS80-67 - 1680MHz
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Zurück : 03 - Die grundsätzlichen Typen von Radiosonden

Von Fer IW1DTU
(übersetzt von Walter DJ9VF)


Siehe auch :  Die Radiosonde VAISALA RS92-SGP - Die Radiosonde VAISALA RS92-KL



Beschreibung

Dieser Typ der RS80-Serie wurde von der finnischen Firma VAISALA hauptsächlich für Messung des Windes mittels des portablen (und 172 kg schweren!) Radiotheodoliten Marwin MW12 von Vaisala entwickelt. Es scheint, daß dieses System mehr auf dem nordamerikanischen Kontinent benutzt wurde. Es wurde dann Anfang der Jahre 2004 bis 2005 durch RS92-D ersetzt. Lediglich in Prostejov (Tschechien) wird es noch regelmäßig verwendet (Info von Vlado, SWL aus der Slowakei).
Die Sonde sendet die Meßwerte des Luftdrucks, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit (PTU). Die Höhe wird vom Luftdruck abgeleitet. Die Position wird errechnet aus der Messung des Radiotheodoliten durch den Winkel des Azimuts vom Startplatz aus gesehen. Aus den Veränderungen der Position wird die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit ermittelt.
Das nebenstehende Foto zeigt noch eine originalverpackte Sonde. Die dazugehörige Wasserbatterie wird getrennt davon in einer ähnlichen Verpackung mit Metallüberzug gelagert.

Technische Daten :

Gehäusemaße : Höhe : 147 mm, Breite : 90 mm, Tiefe : 55 mm
Gewicht : 220 Gramm mit der "Wasserbatterie"
Frequenz : im 1680 MHz Band
Stromversorgung : 19 Volt Wasserbatterie. Die dehydrierte Batterie wird einige Minuten vor der Benutzung gewässert. Dabei wird die Batterie für 5 Minuten in Wasser getaucht und dann kurz abgetropft.
Lebensdauer : Garantierte 135 Minuten, aber in der Praxis erreicht sie 4 Stunden.
Modulation : FMW. Eine sehr schrille Tonfolge (siehe auch Absatz "das Ausstrahlungsspektrum".
Sendeleistung : mehr als 300 mW
Meßfühler : PTU.



Die Verpackung

Die RS80-67 ist ähnlich wie andere Modelle der RS80-Serie verkleidet, nämlich mit einem wasserabweisenden hellen Karton mit blauem Aufdruck. Der Karton schützt das Gehäuse aus Polystyrol (Styropor), welches das Meßmodul und den Sender beinhaltet.
Auf dem nebenstehenden Foto sieht man die Wasserbatterie (
P) die eine Betriebsspannung von 19 Volt für mindestens 4 Stunden liefern soll. Dafür wird die dehydrierte Batterie vor dem Einsatz für einige Minuten in Wasser getaucht. Um nicht ein solche Wasserbatterie zu verschwenden, verwende ich einfach zwei 9 Volt Batterien für einen Test, bzw. für eine Tonaufnahme und der Anzeige des Frequenzspektrums (siehe weiter unten).
Man beachte die kleine Lambda-Viertel-Antenne (
A) aus blau isoliertem Kupferdraht, die unten aus dem Gehäuse herausragt.




Der Inhalt des Gehäuses

Öffnen wir mal den Karton. Das Polystyrolgehäuse läßt sich leicht aus dem schützenden Karton herausziehen.
Man sieht den vorgesehenen Platz für die Batterie (
P) und den Anschluß für die Stromversorgung (C). Auffällig ist die putzige Lambda-Viertel-Antenne (A) mit den beiden verzinnten Blechstreifen als Radials (R) die auf eine weit höhere Frequenz schließen lassen als unsere gewöhnliche Sondenfrequenz von 400 bis 406 MHz. Die Antenne ist fest mit der Senderplatine (E) verbunden, die man leicht als solche erkennen kann.
Die Elektronik der Meßeinrichtung (
M) befindet sich in einem abgeschirmten Gehäuse, aus dem der Meßfühler (B) herausragt für das Abfühlen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit.
Im Gegensatz zu den Sonden RS80-15L oder RS80-15G finden wir hier keinen Baustein für die Positionsbestimmung wie z.B. für Loran-C oder per GPS.




Die Stromkreise PTU - Modulation - Sender

Hier ist nun die freigelegte Elektronik. Nun ist auch rechts die Sendeantenne besser zu sehen mit den beiden verzinnten Blechstreifen als Radials. So etwas ähnliches findet man unter den neueren Sonden nur bei der M2K2DC von Modem, einem französischen Produkt. Auf der Senderplatine selbst kann man den Trimmer erkennen für die Einstellung der Frequenz, die sich laut Datenblatt im Meteoband von 1680 MHz befindet. Weiter ist im Datenblatt von einer Sendeleistung von ca. 330 mW moduliert in FM die Rede.
Nun braucht man nur noch die Sonde mit Strom zu versorgen um eine Anzeige an unserem Empfänger AOR-5000 zu bekommen. Den ZF-Ausgang des AOR-5000 führen wir dem Empfänger SDR-14 zu, der uns als Spektrumsanalysator dient.
So kamen wir zu der Spektrumsanalyse des ausgestrahlten Signals der RS80-67.





Frequenzspektrum

Das Signal ist recht breitbandig, ungefähr 180kHz bei -10dB.
Auf dem nebenstehenden Bild ist der horizontale Maßstab für die Frequenz eingeteilt in 20kHz (100 kHz zwischen den beiden markierten Spitzen) und der vertikale Maßstab für die Spannung des Signals ist eingeteilt in 5 dB pro Kästchen
In FMW kann man mit guten Ohren die rhythmisch wiederkehrenden Tonfolgen heraushören.
Vlado, ein slowakischer SWL, hat uns noch eine weitere Aufzeichnung der Modulation einer tschechischen RS80-67 aus Prostejov im Moment des Platzpunktes.
Aufzeichnung des Signals in SSB von Walter, DJ9VF im August 2012


Die Verfolgung einer RS80-67 (von Vlado)

In FMW, kann man das Signal mit einem ICOM R-20 und einer 7 Element-Yagi aus einer Entfernung von 14 km mit S5 bis S6 hören. Sobald die Sonde gelandet ist hört man noch einen Träger ähnlich stark wie bei einer RS92-SGP auf 403 MHz bis maximal 2-3 km. Der große Unterschied zu 400 MHz ist die größere Richtwirkung der Antenne für 1680 MHz, die natürlich noch eine größere Menge an Elementen haben kann trotz kleinerer Gesamtgröße.