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Von Walter DJ9VF
Siehe auch : Ballonsonden
und Radiosondierung : Allgemeines - Die
Dropsonde RD93 von Vaisala - Radiosonde
DFM09 von Graw
Eine "Dropsonde" ist eine recht spezielle
Variante der meteorologischen Radiosonde. Die typische RS wird
mit einem steigenden Ballon bis in Höhen von 35000 Meter
befördert während sie gleichzeitig die Wetterdaten erfaßt
und zur Bodenstation sendet.
Im Gegensatz dazu wird die sogenannte Dropsonde von einem Flugzeug
aus über dem zu untersuchenden Gebiet abgeworfen. Während
des Abstiegs an einem kleinen Fallschirm werden von dieser Sonde
die meteorologischen Daten erfaßt und entweder von einem
Flugzeug oder einem Satelliten empfangen und aufgezeichnet.
In den Jahren 2010/2011 wurde in Deutschland dafür das Fallsondensystem
"KITsonde" entwickelt um inhomogene Zonen der Atmosphäre
besser vermessen zu können. Das geschieht durch das Aussetzen
einer Serie von Radiosonden über einem zu vermessenden Gebiet
durch ein Flugzeug.
Beschreibung
Die Dropsonde "KITsonde"
wurde vom IMK-TRO in Verbindung mit den Industriepartnern "Graw
Radiosondes GmbH & Co KG Nürnberg" und der "enviscope
GmbH, Frankfurt/M" entwickelt.
- KIT steht für "Karlsruhe Institut of Technologie".
- IMK-TRO steht für "Institut für Meteorologie
und Klimaforschung - Forschungsgebiet Troposphäre".
Die Firma Graw entwickelte und produziert diese meteorologische
Meßsonde, die mit der Technologie der Radiosonde DFM-09
vergleichbar ist. Siehe Radiosonde DFM09
von Graw
Wenn man die beiden Sonden DFM-09 und die KITsonde vergleicht,
fällt auf, daß viele Baugruppen gleich sind. Allerdings,
statt der alten Platinenanordnung Rücken an Rücken,
sind die Platinen der KITsonde Kopf an Kopf längs angeordnet.
Das ergiebt eine sehr schlanke aber etwas längere Radiosonde.
Lediglich die 400 MHz-Sendeantenne ist aus verschiedenen Gründen
um den Sensor TU gewickelt und die GPS-Antenne scheint eine Neuentwicklung
zu sein.
Die Position und Höhe der Sonde wird wie bei der DFM-09 komplett
per GPS-Empfänger ermittelt und mit den anderen meteorologischen
Meßdaten an die Empfänger über 400 MHz Telemetrie
gesendet. Der Empfang der Daten kann vom aussetzenden Flugzeug
erfolgen oder über Satelliten z.B. Iridium.
Die Firma enviscope
entwickelte die passenden Abwurfbehälter und ist zuständig
für die Flugzeugeinbauten und der Steuersoftware. Die entwickelten
Abwurfbehälter erlauben den Abwurf von bis zu 4 Sonden gleichzeitig
und bis zu insgesamt 30 Sonden in beliebiger zeitlicher Folge.
Die Abwurfbehälter dienen einmal der Aussetzung der Sonden
bei hoher Geschwindigkeit aus dem Flugzeug ohne die Sonde zu beschädigen,
dann dem Abbremsen der Sonden im Behälter durch einen Bremsschirm
und letztendlich der Freigabe der bis zu vier Sonden aus dem Schutzbehälter.
Bei mehr als einer Sonde im Behälter spricht man von einer
Muttersonde und bis zu 3 Tochtersonden (korrekte Bezeichnung Satellitensonden).
Jede einzelne Sonde hat dann noch ihren eigenen etwas kleineren
Fallschirm der eine konstante Abwärtsbewegung der Sonde garantiert.
Technische Daten:
Behälter mit 4
Sonden : Länge :
405 mm - Durchmesser : 70 mm
Gewicht : 700 Gramm
Bremsschirm : Seide, rot, stabil, Durchmesser 80 cm
Sonde allein : Länge : 312 mm - Durchmesser :
25 mm,
Gewicht : 81 Gramm
Fallschirm : Plastik, rot, Durchmesser 56 cm, Gewicht 9 Gramm
Frequenz : Fest einstellbar und sehr stabil zwischen 400,010
und 405,990 MHz. Der Synthesizer ist programmierbar in Schritten
von 20kHz, folglich können somit runde Frequenzen wie 400,000
oder 401,000 nicht eingestellt werden. Das durch das abgestrahlte
Signal belegte Frequenzband ist sehr schmal.
Stromversorgung : 6 Volt durch zwei Lithiumzellen von je 3
Volt und 1,4 Ah
Lebensdauer : mindestens 150 Minuten.
Modulation : FSK
Sendeleistung : ?
Meßfühler : T = Thermistor
Meßfühler : U = Kapazitiver Sensor (Thin film)
GPS-Empfänger : Telit JN3 Flash
Fotos
Details
Der Sensor ist umwendelt mit der 400 MHz-Antenne | Abgeschirmter Sender und die Prozessoren |
Die Elektronik | Lithium-Zelle, der GPS-Empfänger und daneben die GPS-Antenne |
Die andere Seite der Platine |