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 Die Dropsonde VAISALA RD93
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Zurück : 03 - Die grundsätzlichen Typen von Radiosonden

Von F5ZV, F1SRX und DJ9VF


Siehe auch : Ballonsonden und Radiosondierung : Allgemeines - Die Radiosonde VAISALA RS92-SGP - Die Radiosonde VAISALA RS41-SG - Die Dropsonde KITsonde von Graw -


Die Dropsonde ist eine sehr spezielle Variante der meteorologischen Radiosonde. Während die klassische Radiosonde mit einem Ballon aufsteigt und gleichzeitig Messungen macht wird die Dropsonde von einem Flugzeug in großer Höhe abgeworfen. Die Messungen werden während das langsamen Abstieges mit einem Fallschirm durchgeführt. Die Position der Sonde wird permanent durch GPS ermittelt und mit den anderen meteorologischen Daten per Sender an das Flugzeug übermittelt. Das Flugzeug kann auch mehrere Sonden aussetzen und deren Daten aufzeichnen.

Beschreibung

Die Dropsonde RD93 wird von Vaisala-US hergestellt im Abstimmung mit der "Atmospheric Technology Division" (ATD) des "National Center of Atmospheric Research" (NCAR)
Das sich im Flugzeug befindliche System, verantwortlich für Aussetzung der Sonden, sowie Empfang und Speicherung der gewonnenen Daten nennt sich AVAPS (Airborne Vertical Atmosphere Profiling System).
Bei einer Aussetzung der Sonden in 10000 Meter Höhe dauert der Fall nur an die 15 Minuten, die Fallgeschwindigkeit wird durch den Fallschirm in Form einer umgekehrten Pyramide auf etwa 660 m/min stabilisiert. Diese spezielle Form des Fallschirms hält den extrem starken Windstoß beim Auswurf aus dem Flugzeug aus.
Die gezeigten Dropsonde auf dem Foto gegenüber wurde in der Schweiz gefunden und an die Sondenstation Métèo Swisse in Payerne zurückgeschickt. Der Platinenaufdruck benennt "NCAR/ATD/SSSF" wobei die letzt Abkürzung "Surface and Sounding Systems Facilities" heißt.
Die genaue Position und Höhe der Sonde werden komplett vom GPS-Empfänger geliefert, wie bei M2K2 und DFM-06 (im Gegensatz zu RS92-SGP und AGP) deren GPS-Daten erst noch von der Bodenstation mit Ephemeriden ergänzt werden müssen.

Erklärungen zu dem Foto gegenüber :
F : Leine von einigen Metern zwischen Sonde und Fallschirm
P : GPS-Patchantenne
M : Mikrokontroler
C : Steckverbindung
B : Batterieblock
Tx : Sender 400-406 MHz
A : Antenne 403-406 MHz
S : Ausgang des Luftkanals für die Messung
TU : Halterung für die Fühler der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit
E : Lufteintritt in den Meßkanal


Technische Daten

Gehäusemaße : Länge : 410 mm - Durchmesser : 70 mm
Gewicht : 420 g
Frequenz : zwischen 400 und 406 MHz in 100 kHz Schritten
Stromversorgung : 6 Lithium-Zellen CR2 zu je 3 Volt in Reihe - Mindestspannung 15 Volt - Strom 200 mA
Lebensdauer : 3h Minimum
Modulation :
Sendeleistung : 100 mW
Fühler : Barocap (P) - Thermocap (T) und H-Humicap (U)
GPS-Empfänger : U-blox TIM-4P, dem ein Modul WS-3967 vorgeschaltet ist, das aus einer Patch-Antenne und einem Vorverstärker besteht, hergestellt von der Firma Wi-Sys.

Man findet das Datenblatt der RD93 auf der Seite von VAISALA , sogar mit einer Notiz in englisch was zu tun ist, wenn man eine solche Dropsonde findet.



Fallschirm

Der Fallschirm in dieser speziellen Form, die an ein Kissen erinnert, ist geignet den Windstoß beim Auswurf aus dem Flugzeug auszuhalten.
Das Foto ist aus der Dokumentation "Vaisala Avaps Dropsonde Receiving System" von Vaisala.



Photos

P : Vorverstäker an der GPS-Empfangsantenne
M : Mikrokontroler MC68HC711
  P : Vorverstärker an der GPS-Empfangsantenne
G : GPS-Empfänger U-blox TIM-4P

I : Anschluß der Meßfühler
TU : Halterung für die Fühler der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit
  T : Fühler der Temperatur
U : Fühler für die Luftfeuchtigkeit



Die Jagd nach Dropsonden

Ohne Erfahrungen auf diesem Gebiet, können wir hier noch keine Vorschläge machen.
- die Dauer des Falles ist relativ kurz und läßt wenig Aktivitäten während dieser Zeit zu
- das Wichtigste wäre, in Erfahrung zu bringen zu welcher Zeit und über welchen Gebiet die Sonden ausgesetzt werden und vielleicht die geplanten Frequenzen