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 Die Radiosonde VAISALA RS92-AGP
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Zurück : 03 - Die grundsätzlichen Typen von Radiosonden

Von F5ZV, F1SRX und DJ9VF


Siehe auch : Die "Wasserbatterie" - Die Radiosonde VAISALA RS92-KL - Die Bahn einer Ballonsonde - Das Abhören von Radiosonden -
 Radiosondierung - Die Erweiterung des Empfängers AR5000 um einen Ausgang "detector output" - Dekodierung der Telemetriedaten der RS92-SGP - Besonderheiten bei der Dekodierung der RS92-AGP

Beschreibung

Die RS92-AGP ist eine Variante der RS92-SGP. Beide sind mit einem GPS-Empfänger ausgerüstet um die genaue Postion zu bestimmen und damit indirekt die Windrichtung und Windgeschwindigkeit in der sich gerade befindlichen Höhe zu berechnen. Die grundsätzlichen Unterschiede betreffen die Art der Modulation sowie der eingebaute Mikroprocessor mit EPROM.
Mindestens fünf Standorte für Wettersonden in Deutschland benutzen die RS92-AGP. Das sind die Bundeswehrstandorte in Altenstadt-Schongau, Bergen, Idar-Oberstein, Kümmersbruck und Meppen (siehe die Liste der europäischen Standorte für Radiosonden).
Das Foto (rechts) zeigt eine RS92-SGP, die Zwillingsschwester der AGP.

Charakteristik

Die Abmessungen der Sonde : Höhe : 90mm (190mm mit dem Meßfühler), Breite : 70mm, Tiefe : 75mm
Gewicht :
Frequenz : fest und sehr stabil; einstellbar zwischen 400 et 406 MHz im 20 kHz-Raster. Nach dem Aufschlag bleibt die Sendefrequenz gleich. Die Bandbreite ist etwas größer als die der RS92-SGP
Stromversorgung :
Lebensdauer : garantiert mit mindestens 135 Minuten. Laut Johan, SM6LKM, haben die RS92-Sonden eine Möglichkeit der Programmierung um nach einer bestimmten Zeitdauer nach dem Start die Sonde abzuschalten. Dieser "kill timer" wird aber nicht generell benutzt.
Modulation : GMSK mit 4800 b/s. Das Signal einer RS92-AGP hört sich an wie feines Rauschen und ist nicht so einfach mit dem bloßen Gehör zu identifizieren (eine Probe davon weiter unten).
Sendeleistung : Regulär 60 mW wie bei der SGP aber die Leistung wird automatisch auf 10 mW reduziert, sobald die Versorgungsspannung unter 4,7 Volt fällt (Info von Daniel SP6QKX und Peter DG4EK).
Meßfühler : PTU. Die Messung der Luftfeuchtigkeit erfolgt abwechselnd über zwei Meßfühler, während der eine für die Messung verwendet wird, wird der andere elektrisch aufgeheizt. Die Meßfühler für Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind am Ende einer doppelseitig kaschierten, aber flexiblen Leiterplatte angebracht, die oben aus dem Gehäuse herausragt. Der Temperaturfühler besteht aus einem feinen Faden. Das Band und besonders die Meßfühler sind sehr zerbrechlich.

Die Internet-Seite von VAISALA bietet nicht viel Information über die RS92-AGP


Die Dekodierung der Signale


Das Programm SONDEMONITOR erlaubt die Dekodierung der übertragenen Daten der Radiosonden SGP und AGP. Jedoch stellt die Dekodierung von AGP weit größere Anforderungen an den Empfänger um ein auswertbares Signal an die Soundkarte des PC weitergeben zu können (siehe Dekodierung der RS92-AGP). Am Empfänger wird daher ein Ausgang benötigt, der das Signal direkt am Produktdetektor abzweigt und an einer Buchse zur Verfügung stellt. Ein Beispiel dafür sei die Erweiterung des Empfängers AR5000 um eine Ausgangsbuchse "detector output"
Da dieses Signal zwar sauber aber wesentlich schwächer ist, macht es Sinn dieses mit einem kleinen Verstärker (z.B. OP741) bis auf einen Pegel zu verstärken der vom Signalfenster in SondeMonitor als zufriedenstellend angezeigt wird.

Modulation


Das empfangene Signal von eine AGP-Sonde ist schwieriger zu erkennen als das der SGP. Es hört sich an wie gleichmäßiges weißes Rauschen. Bei sehr genauem Zuhören kann man trotzdem den Takt (2 Hz) der Frameübertragung wahrnehmen. Der Empfang ist besser in FMN (FM-narrow) als in AM. Das charakteristische Signal einer AGP-Sonde im freien Fall ist zu erkennen in folgender Aufzeichnung.
Thomas DJ5LY, hat uns eine auswertbare Datei geschickt. Hier ist ein Auszug davon (230 kB).

Die Jagd nach RS92-AGP

Unter den RS92-Typen ist die AGP mit ihrer schwächeren Sendeleistung und ihrer feineren Modulation ohne Zweifel die Sonde, die am schwierigsten aufzunehmen und zu peilen ist:
- Ohne Diskriminatorausgang ist die Modulation zu verrauscht um vernünftig ausgewertet zu werden.
- Feste Frequenz.
- Die schwache Leistung erlaubt nach der Landung am Boden nur noch eine Reichweite von 500m bis maximal 3 km.
- Möglichkeit der Dekodierung der GPS-Daten während der Verfolgung.
Ohne Hilfe der Dekodierung mit SondeMonitor ist die AGP schwierig zu verfolgen.