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Siehe auch : -
Ziel dieses Lernschrittes
- Erhalt der Almanachdaten zur Ergänzung der GPS-Werte die
man von der Sonde erhalten hat
- Einstellungen vor der Dekodierung
- Zeichnung der Bahnspur auf einer Landkarte
Vorheriger Lernschritt
Basiseinstellungen und Erstellung einer
Landkarte
Herunterladen von Almanachdaten
der "almanacs"
Die GPS-Daten die man von der Radiosonde erhält sind nicht
komplett um damit die Position der Sonde zu berechnen. Das Programm
SondeMonitor braucht parallel dazu ergänzende Werte der GPS-Satelliten,
die in verschiedenen Formen bekommen sind.
Die einfachste Form sind die "almanacs", also die Almanachdaten.
Für die Beschreibung der anderen Varianten siehe Seite Almanachdaten, RINEX-Daten, Ephemeriden
Wir beginnen mal mit den Almanach-Daten. Diese Orbitdaten werden
im Internet auf folgender Seite zur Verfügung gestellt :
http://www.navcen.uscg.gov/archives/gps/2009/ALMANACS/SEM/
Das sind die Orbitdaten von allen GPS-Satelliten die in einer
kleinen Datei mit der Endung ".AL3" enthalten sind.
Diese Datei muß SondeMonitor in einem Unterverzeichnis zur
Verfügung gestellt werden.
Um das zu bewerkstelligen gehen wir in das Menu "Tools",
Untermenü "GPS Elements" und anklicken der
Option "Almanac from Internet"
Dabei auf das richtige Jahr achten und die letzte Datei aus der
angezeigten Liste anklicken.
Anmerkung : Falls die Seite von "navcen" nicht
verfügbar sein sollte, kann man auch auf folgende Seite gehen
:
http://celestrak.com/GPS/almanac/SEM/2009/
Laden einer passenden Karte
Siehe Lernschritt 4 für den Ablauf
der Kalibrierung einer Karte.
Für den Wechsel zu einer anderen Karte :
- im Menü "Files" die Option "load
a map" anklicken
- Auswahl der Datei mit der passenden Karte
Startvorbereitung
für die Dekodierung einer SGP-Sonde
- Anklicken der Taste [SGP] um
den Sondentyp zu selektieren
- Dann Aufruf des Menüs "Tools" und anklicken
der Option "GPS arm"
Eine Dialogbox öffnet sich.
1) man wählt aus der Liste A
den Sondenstartort aus und drückt dann die Taste B. Dadurch werden die geografischen Koordinaten in
den Feldern C und D
gesetzt. (Falls man den Startort nicht kennt, kann
man zur Not auch den eigenen Standort verwenden). Entfernungen
die größer als 400 km sind können fehlerhafte
GPS-Anzeigen verursachen
2) den Standardluftdruckwert (hier 1013 hPa) in Feld E einfach stehen lassen
3) überprüfen des Datums in Feld F
und der Uhrzeit in Feld G der Startzeit
(Abweichungen von mehr als zwei Stunden produzieren eine Abweichung
der GPS-Position)
4) Auswahl der Option "Almanac" bei H
5) Auswahl der Option "3D" bei J sonst
wird als GPS-Höhe lediglich der entsprechende Wert des Luftdrucks
angezeigt.
Werden alle Werte mit der [OK] bestätigt, öffnete sich
ein Fenster zur Auswahl der Datei mit den Orbitdaten. Auswahl
der aktuellste Datei mit den Almanachdaten (Dateiendung .AL3).
Die Genauigkeit der Allmanachdaten nimmt jeden Tag ab (die Höhenangaben
sind nach einer Woche nicht mehr zu gebrauchen und alles Andere
maximal zwei Wochen).
- Jetzt kann die grüne Taste zum Start der Dekodierung gedrückt
werden.
Das Plotten der GPS-Position auf der Landkarte kann beginnen.
Auswertung der Aufzeichung auf der Karte
Die
Bahnspur wird mit verschiedenen Farben gezeichnet :
1 - Grün : Steigend, korrekte GPS-Positionen
werden empfangen
2 - Blau : Steigend, nur Dekodierung von
PTU-Daten
3 - Rot : Abstieg, GPS-Position korrekt
empfangen
4 - Ockergelb : Abstieg, nur Dekodierung
von PTU-Daten
5 - Das Fadenkreuz zeigt nach jeder Berechnung
den geschätzten Aufschlagspunkt an.
Die Karte selbst kann man zoomen mit den runden gelben + und -
Tasten in der Symbolleiste oder wahlweise mit dem Rollrad in der
Maus (falls vorhanden). Die gesamte Karte läßt sich
einfach verschieben durch Anklicken mit der linken Maustaste und
eine Bewegung in die gewünschte Richtung.
Das Platzen des Ballons hier im Beispiel hat stattgefunden zwischen
Punkt 1 und 3 .
Bemerkung
Falls die Bahnspur auf der Karte nicht zu sehen ist sollte man
kontrollieren ob sich die Sondenposition möglicherweise außerhalb
der Karte befindet. Dazu kann man die Karte klein zoomen und in
dem leeren Bereich um die Karte nach einer Spur suchen. Manchmal
passiert es auch, daß man die grüne oder blaue Bahnspur
auf gleichen Untergrundsfarben der Karte nicht erkennen kann.
Cursor Daten
Durch Anklicken der Bahnspur mit der rechten Maustaste wird ein
Anzeigefeld mit der Bezeichnung "Cursor Data" eingeblendet,
das aber genauso aussieht wie das Anzeigfeld für Processing
SGP Sonde" (siehe Lernschritt 3).
Fährt man mit dem Cursor der Bahnspur entlang werden jeweils
die Augenblicksmeßwerte anzgezeigt. Um hier etwas genauer
arbeiten zu können lohnt es sich die Karte etwas größer
zu zoomen.
Sonde Finder
Das Anzeigefeld "Sonde finder"
öffnet sich wenn die Taste "blauer Punkt mit gelbem
Pfeil" aus der Iconliste angeklickt wird oder wahlweise im
Menu "View" die Option "Sonde Finder
Window" ausgewählt wird.
Das ist ein sehr nützliches Instrument um z.B. die Antenne
besser nach der Sonde auszurichten oder die genaue Entfernung
bis zur Sonde zu erfahren.(Range). Sobald die Sonde fällt
wird ein zweiter Pfeil in rosa Farbe eingeblendet der die Richtung
des wahrscheinlichen Aufschlages anzeigt.
Die Koordinaten des theoretischen Aufschlagpunktes werden in den
Feldern "Aim latitude" und "Aim longitude"
angezeigt.
Die Felder "Ref. Latitude" und "Ref Longitude"
sind die Koordinaten des festen Standortes der Empfangsstation,
die man unter der Option "Home location" im Menü
"Options angegeben hat".
"Coordinates display".
Im Menü "Options" gibt es eine Auswahl "Coordinates
display". Hier kann man eine Auswahl treffen wie die
Koordinaten der Sonde im "Sonde Finder" angezeigt
werden sollen (nur für RS92-SGP oder AGP). Wir bevorzugen
die Angabe von Latitude / Longitude (Format sexagesimal), aber
man kann auch die Anzeige in UTM oder UK NGR (ein von den Briten
benutztes Format) auswählen.
Bemerkung : Das Format UTM unterscheidet sich leicht von
dem, das von ADRASEC für goniometrische Forschungen verwendet
wird. Allerdings benutzt ADRASEC das UTM MGRS (militärische
Ausführung), während SondeMonitor das UTM Civil vorschlägt:
die 100 km Quadrate sind in Ziffern codiert und nicht in Buchstaben
wie bei der militärischen Ausführung. Der Unterschied
ist leicht erkennbar wenn man das Programm "conversion.exe"
benutzt.
Nächster Lernschritt
Die von SM dekodierten Daten werden in einer Datei gespeichert
und können im nachhinein beliebig oft ausgewertet
werden. Der Lernschritt 6 zeigt uns
die Ausführung eines "GPS post-process".
Man sieht auch ein Beispiel einer Dekodierung.
Fehlfunktionen
- GPS zeigt nichts an außer eine abweichende Höhe :
siehe Tabelle unten.
- die Bahn wird nicht aufgezeichnet, die GPS-Position ist fehlerhaft
: Überprüfung der geografischen Eingaben in den Feldern
C und D (launchsite)
sowie das Datum und die Uhrzeit. Wenn der Startort nicht bekannt
ist kann man auch mit den Koordinaten der Empfangsstation arbeiten
- die Bahnspur ist versetzt oder verzerrt : Überprüfung
ob die Karte richtig kalibriert ist (auf eine Zehntelminute genau)
und ob die Almanach-Datei auch annähernd dem Datum der Dekodierung
entspricht (nicht später als das Datum des "post-process")
Latitude | Longitude | Altitude | Residual | Ursache und mögliche Behebung |
0 | 0 | 0 | 10000000000 | GPS nicht geladen => GPS laden (GPS arm) |
gut | gut | fehlerhaft | <100m | RS am Boden, Anzahl der Satelliten ungenügend |
gut | gut | fehlerhaft | >100m | Almanachdaten (.AL3) älter als drei Tage. |
sehr groß | 0 | 0 | 10000000000 | RS am Boden, Anzahl der Satelliten nicht ausreichend |
sehr groß | 0 | 0 | 10000000000 | Uhrzeit oder Datum falsch => Wiederholung der Aktion "GPS arm" mit genauer Angabe des Datums F und der Uhrzeit G. |
fehlerhaft* | fehlerhaft* | abweichend | >100m |
Position der RS weiter als
400 km vom Startplatz entfernt (*) : oder unstabile/unsichere Dezimalstellen. |