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Von F5ZV, F1SRX und DJ9VF
Siehe auch : -
Ziel dieses Kapitels
- Kennenlernen der verschiedenen Anzeigemöglichkeiten der
erhaltenen meteorologischen Meßdaten
- Dekodierung der meteorologischen Daten einer RS92SGP
Vorheriges Kapitel
Erste Versuche mit SondeMonitor,
Einstellung des Signaleinganges
Kalibrierung
Die
rohen PTU-Werte, die zunächst empfangen werden erlauben noch
nicht die Anzeige des Luftdrucks, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit.
Sie müssen noch korrigiert werden mit Parametern, die für
jeden Meßfühler von der Sonde gesendet werden.
Während des Empfangs der Daten wird der Fortschritt der Kalibrierung
mit einem Balken am unteren Rand des Bildschirmes angezeigt. Haben
sich im weiteren Verlauf alle Segmente dieses Balkens (siehe H im Bild)
von rot nach grün geändert, dann ist die Kalibrierung
abgeschlossen und die Meßwerte sind verwendbar.
Übersicht über die
verschiedenen Symbole in der Iconleiste
Ohne auf die Details näher
einzugehen hier eine Kurzbeschreibung der Funktion der einzelnen
Symbole :
A : (Raw) Oszillograph, Signal ungefiltert.
Das ist nützlich für die Einstellung der Amplitude
B : (Filtered) Oszillograph, Signal nach
dem Filter. Betrifft nur die RS80, RS92KL und SGP (bei AGP keine
Anzeige).
C : (Data) Rohdaten in Textform. Das Wandern
der Zahlengruppen über den Bildschirm zeigt, daß die
Dekodierung in Aktion ist.
D : (Parms) Rohdaten in grafischer Form.
Es erlaubt eine Wertung der Qualität der empfangenen PTU-Werte.
Dünne oder unterbrochene Striche deuten auf ein schwaches
oder verrauschtes Signal. Durchgehende fette Striche sind der
Beweis für ein exzellentes Signal.
E : (Graph1) Grafische Anzeige der PTU-Werte.
Die Kurve des Luftdruckes (in blau) erlaubt es, den Zeitpunkt
des Platzens vom Ballon zu erkennen. Der Platzpunkt wird automatisch
mit einem senkrechten Strich eingeblendet. Es ist üblich
diese Diagramm invertiert darzustellen (nach oben steigende Kurve
bedeutet abfallenden Druck und präsentiert so die Flughöhe
der Sonde).
F : (Graph2) PTU-Werte wie bei E aber die
Anzeige kann mit der Taste J skaliert
werden, also die Anzeige angepaßt werden.
G : (Graph3) GPS-Daten (pseudo-range).
Zeigt die Qualität der GPS-Daten wie sie die Sonde von den
Satelliten empfangen hat.
H : (Graph4) GPS-Daten (Satellite carrier
frequency/phases)
I : (Tephi) Stüve Diagramm. Es wird
erst angezeigt, wenn alle Kalibrierungswerte vorhanden sind, also
der Balken der Kalibrierung komplett grün ist.
J : (Autoscale) Justiertaste zur Anpassung
der Anzeige von Graph2 F .
Bemerkung : Der Autor von SondeMonitor hatte leider nicht
Zugang zu allen technischen Informationen die notwendig wären
um alle Meßwerte in voller Genauigkeit zu reproduzieren.
Deshalb sind die dekodierten Werte mit Vorsicht zu genießen.
Das Anzeigefenster mit den Prozeßdaten
Nach
dem Start der Dekodierung wird ein Anzeigefenster mit dem Namen
"Processing SGP sonde" eingeblendet. Es zeigt die ankommenden
Daten an, eingeteilt in vier verschieden Bereiche. Das Wechseln
der Kontrolllampen von rot auf grün bedeutet, daß der
letzte Datenblock dieser Gruppe einwandfrei dekodiert werden konnte.
1) Allgemeine Werte
- Hardware : Seriennummer der Radiosonde
- Tx Frequency : Sendefrequenz der RS
- Frame : Nummer des erhaltenen Datenblocks. Ein Block
(auf englisch "frame") ist ein Informationspaket in
einem definierten Format. Die RS92SGP sendet jede Sekunde einen
Block und zwar sobald sie eingeschaltet wird (nicht erst ab dem
Abheben des Ballons). So läßt sich der Zeitpunkt der
Inbetriebnahme errechnen
- Date time : Wochentag und Uhrzeit in UTC des Datenblocks.
- Calibration : Anzeige des Status der Kalibrierung in
Prozent (siehe nebenstehendes Beispiel)
2) PTU-Werte (Wetterdaten)
Die meteorologischen Meßdaten können erst dekodiert
und angezeigt werden sobald die Kalibrierung 100% erreicht hat.
- Pressure : Der Luftdruck gemessen in Hectopascal (hPa)
- Pressure alt. : Die Höhenangabe abgeleitet durch
den gemessenen Luftdruck. Es handelt sich also nicht um die Höhe
über Grund, ist aber trotzdem eine interessante Angabe
- Temperature : Temperatur in Grad Celsius
- Dew point : Der Taupunkt in Grad Celsius
- Rel humidity : Relative Luftfeuchtigkeit in Prozent
- Rate of climb : Die Steiggeschwindigkeit. Ein positiver
Wert bestätigt den Anstieg der RS. Wenn der Wert für
mehrere Datenblöcke negativ ist, bedeutet das, daß
der Ballon geplatzt ist und die Sonde fällt, so wie man es
auch auf nebenstehendem Beispiel erkennen kann.
3) GPS-Daten
Die Radiosonden benutzen einen eingeschränkten GPS-Empfänger.
Die erhaltenen Informationen werden mit einem Sender zwischen
400 und 406 MHz zur Bodenstation abgestrahlt. Mit Hilfe von Almanachdaten
(von der Internetseite von Navcen) kann SondeMonitor nun damit
die genaue Position der Sonde rekonstruieren.
Auch diese angezeigten Meßwerte müssen mit Vorsicht
angesehen werden. Es kommen Abweichungen von einigen hundert Metern
vor, sowohl von der Position wie auch in der angezeigten Höhe.
Die geografischen Koordinaten werden in dezimaler Form in Grad
angegeben. Sie sind nur bis zur dritten Dezimalstelle in etwa
sicher.
Von der "GPS altitude", also der mit GPS gemessenen
Höhe und deren Variationen wird die Steig- und Fallgeschwindigkeit
abgeleitet.
GPS wind zeigt die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung
aus der er kommt. Ein Wind aus 300 Grad bewegt die RS in
Richtung 120 Grad.
4) Aux-Data
Die neueste Version von SM zeigt in diesem vierten Bereich die
Messung von Zusatzdaten.
Bis heute sind aber nur Ozonmessungen von einigen wenigen meteorologischen
Stationen bekannt.
Die wirkliche Dekodierung einer RS92SGP
In diesem Stadium der Annäherung an dieses Programm ist es
nun an der Zeit sich an eine Dekodierung einer RS92SGP-Sonde im
echten Flug zu wagen. Ein Signal am Empfänger ab S5 sollte
reichen. Günstig wäre ein Tag mit Wind in unsere Richtung,
eine Antenne mit etwas Gewinn und vielleicht noch ein Vorverstärker.
Der Ausgang des NF-Signals unseres Empfängers wird mit dem
"Line-In" der Soundkarte verbunden.
Die Ausgänge des Empfängers können verschiedener
Art sein :
- NF-Ausgang für den Kopfhörer : funktioniert zwar bei
gutem Signal ist aber weniger zu empfehlen, weil der NF-Verstärker
die Bandbreite des Signals stark einengt. Schwache Signale sind
dann schwierig zu dekodieren.
- Packet Ausgang 1200 Baud : die beste Lösung, soweit bekannt.
Die Dekodierung einer RS92-AGP kann vielleicht noch schwierig
sein, aber eine RS92-SGP bereitet keine Probleme.
- Packet Ausgang 9600 Baud : Das durchgelassenen NF-Band ist sehr
breit und das Rauschen stärker, so daß ein starkes
Signal notwendig ist.
- Ein Ausgang direkt nach dem Diskriminator : Perfekt, diese Lösung
erlaubt die einwandfreie Dekodierung von Sonden des Typs RS92SGP
wie RS92AGP. Siehe auch Diskriminatorausgang beim AR1500
oder AR5000
Nächster Lernschritt
Basiseinstellungen
bei SM und die Erstellung einer Landkarte