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Lernschritt 4 : Basiseinstellungen und die Vorbereitung einer Karte
Zurück : Die Dekodierung

Von F5ZV, F1SRX und DJ9VF

Siehe auch : -


Ziel dieses Kapitels

- Basiseinstellung für das Programm SondeMonitor
- Einbindung und Kalibrierung einer Landkarte für das Gebiet, über das sich die RS bewegt

Vorheriges Kapitel

Anzeige der dekodierten Meßwerte als Rohdaten und in Diagrammen.

Die Unterverzeichnisse bzw. Arbeitsverzeichnisse

Die Unterverzeichnisse des Programms dienen hauptsächlich :
- dem Abspeichern der Dateien mit den Meßwerten, welche später wieder benutzt werden können, wie im Kapitel (GPS post-process) beschrieben.
- der Bereithaltung von Landkarten, die für die Anzeige der Position der Radiosonden nützlich sind, soweit sie über GPS verfügen.

In dem Verzeichnis, in dem sich die das Programm SondeMonitor befindet werden bei der Installation automatisch zwei Unterverzeichnisse mit dem Namen "log files" und "chart files" erstellt.
"log files ist vorgesehen für die Dateien mit den aufgezeichneten Daten und
"chart files dient der Bereithaltung von Landkarten.
Darüber hinaus kann auch noch ein eigenes Unterverzeichnis für die Arbeit mit den Landkarten erstellt werden (z.B. "map").
Die Verzeichnisstruktur sollte dann wie auf dem Beispiel im Bild aussehen.

Um diese Arbeitsverzeichnisse dem Programm bekannt zu machen sind folgende Schritte notwendig :

1- Programm SondeMonitor starten, anklicken der "Options" dann "Directories" dann "Data directory"
2- Auswahl des Unterverzeichnisses im Programmverzeichnis von SondeMonitor, das die Dateien mit den aufgezeichneten Daten aufnehmen soll, z.B. "log files". Man kann dafür aber auch ein anderes Unterverzeichnis eigener Wahl verwenden.
3- "Öffnen" anklicken. Damit ist der Pfad zu diesem Unterverzeichnis gesetzt.

4- Wiederholung der Schritte 1 bis 3 durch Anklicken der "Options" dann "Directories" dann "Map directory" und Auswahl des Unterverzeichnisses "chart files", um auch den Pfad zu diesem Unterverzeichnis zu setzen.


Die Option "Home location"

Für bestimmte Funktionen und Berechnungen benötigt SondeMonitor die Angabe der Koordinaten der Empfangsstation. Die Eingabe erfolgt durch :
1- Anklicken der "Options" dann "Home location".

2- Ausfüllen der Dialogbox "Home location" mit den geografischen Koordinaten der Empfangsstation. Das Format muß in beginnend mit dem Prefix in Großbuchstaben (N für Nord, S für Süd, E für Ost und W für West) gefolgt von der Gradzahl im Format "gg mm.mmmmm" (Grad, Minuten in Dezimalform) eingegeben werden. Im letzten Feld ist noch die eigene Höhe über Meeresspiegel einzutragen.
Diese Informationen sind notwendig, daß SondeMonitor bei der Dekodierung von RS92SGP oder AGP-Sonden auch die Entfernung des Beobachters bis zur Sonde berechnen kann (Entfernung über Grund und direkte Entfernung schräg hoch zur Sonde).
Bei einer mobilen Dekodierung kann die Position des mobilen Standorts durch Verwendung eine GPS-Maus auf der Landkarte eingeblendet werden.

Kleiner Tipp von radiosonde.eu : Für die Konvertierung Ihrer Koordinaten können Sie das Programm "conversion.exe" von F5ORF Benutzen. Siehe die Links.

Die Datei "lauchsites.txt"

Diese Datei enthält die Liste der Bodenstationen, welche Sonden starten mit den dazugehörigen geografischen Angaben wie Position und Meereshöhe.
Beispiel :
Meiningen : 50.57 10.38 453
Stuttgart : 48.83 9.20 315

Diese Datei muß sich in dem Unterverzeichnis befinden (üblicherweise "\log files"), das über die "Options" und "Directories" als "Data directory" definiert wurde. Zu dieser Datei können beliebig weitere Startorte hinzugefügt werden. Die Anzahl der Zeilen ist allerdings auf 30 begrenzt.

Die Landkarte und ihre Kalibrierung

Die Dekodierung von Radiosonden mit GPS-Empängern (Typ RS92-SGP oder AGP) ermöglicht die Anzeige der Bewegungen der Sonde auf einer Landkarte. Dafür braucht man eine Landkarte in Form einer Datei in einem dafür vorgesehenen Unterverzeichnis. Außerdem muß diese Karte kalibriert werden und das Ergebnis in einer Datei abgespeichert werden. Erst mit Hilfe dieser Kalibrierungsdatei kann SM dann ein Raster über die Karte legen und sie auch verwenden.

Erstellung einer Karte

Es gibt verschiedene Lösungen um zu einer Karte zu kommen :
- Abscannen einer regulären Landkarte auf Papier
- Anzeigen einer Landkartendatei auf dem Bildschirm, zentrieren auf den gewünschten Punkt und davon eine Kopie machen; diese dann im Dateiformat "JPG" oder "GIF" oder "BMP" abspeichern. Die beiden ersten Formate sind zu bevorzugen, da sie weniger Speicherplatz brauchen. Zu diesem Zweck kann man auch die Internetseiten von GoogleMap, Mapquest oder ViaMichelin verwenden (siehe Links). Es kann Sinn machen vorher die Bildschirmauflösung auf die maximale Pixelgröße einzustellen.
- Die Kopie sollte dann in dem Unterverzeichnis für die Landkarten (z.B. "chart files") abgespeichert werden.

Kalibrierung der Karte

1) SondeMonitor starten.
2) Laden der neuen Landkarte durch anklicken von "file" dann "load a map" und Auswahl einer Kartendatei aus der angezeigten Liste. Dann anklicken von "Öffnen".
Da das Programm noch keine Kalibrierungsdatei mit der Extension ".CLB" finden kann, ist es normal daß eine Fehlermeldung erscheint wie auf dem Beispiel nebenan. In diesem Fall klicken wir auf "OK".



3) Auf der nun angezeigten Karte sind vier markante Punkte (z.B. Städte) zu suchen, die sich in den Ecken der Karte befinden und von denen man leicht die geografischen Koordinaten finden kann.
4) Von jedem dieser vier Punkte sind die geografischen Koordinaten im Format "gg mm.m" (Grad, Minuten und Zehntelminuten) herauszufinden. Um das zu bewerkstelligen kann man die Internetseite Find your QTH" von F6FVY, oder die Seite "Lion1906" (siehe Links) verwenden.
Eine andere Methode besteht darin ein Navigationsgerät (Typ Garmin) zu benutzen. Es funktionieren auch Routenplaner, TOPP50 oder ähnliche Programme.

5) Nun die Kalibrierung selbst:
Anklicken der options" dann "calibration" dann "add" (oder direktes Anklicken der "Add"-Taste in der Iconleiste, das ist die mit den zwei roten Ringen, in unserem Beispiel mit
B markiert) dann Anklicken eines dieser vorgesehenen Punkte. Die Dialogbox "calibration point" erscheint (wie auf unserem Beispiel)
Nun sind die Felder für Latitude und Longitude (Breitengrad und Längengrad) auszufüllen und mit dem "OK" zu bestätigen.
Anmerkung : Es muß folgendes Format verwendet werden "gg mm.m" (Grad, Minuten und Zehntelminuten), beginnend mit dem Präfix N (oder S) und E (oder W). N für Nord, S für Süd, E für "east" also Osten und W für West..
Der Punkt 5 ist für alle Kalibrierungspunkte zu wiederholen.
6) Sind alle Kalibrierungspunkte gesetzt, muß man durch Anklicken von "options" dann "calibration" dann "save" diese Eingaben sichern in eine Datei gleichen Namens wie die Karte selbst , lediglich mit der Endung "CLB" z.B. "Meine_Karte.CLB". Wenn also die Landkarte z.B. "Suedbayern.JPG", heißt muß die Kalibrierungsdatei folgerichtig "Suedbayern.CLB" benannt werden. Dieser Vorgang ist wieder mit "OK" abzuschließen.

Anmerkung : Wenn man sich bei der Eingabe vertippt hat, kann man den Vorgang wieder löschen durch Anklicken von "options" dann "clear". Aber Vorsicht, das bezieht sich auf alle bisher eingegebenen Kalibrierungspunkte.

Achtung :
- Falls für eine erstellte Karte vom Dateityp JPG, BMP oder GIF die dazugehörige Datei mit dem Suffix CLB nicht absolut den gleichen Namen trägt kommt beim nächsten Öffnen der Karte die Fehlermeldung für eine fehlende Kalibrierung. In diesem Fall kann man im Unterverzeichnis "chart files" die Datei entsprechend umbenennen.
- solange diese Datei mit der Endung CLB nicht erstellt ist sind die Kalibrierungspunkte auch nicht vorhanden.
- für die Kalibrierung der Karte sind mindestens 3 Registrierungspunkte erforderlich : 2 Punkte sind ungenügend und die Option "calibration/save" wird erst gar nicht durchgeführt. Für eine hohe Genauigkeit sind 4 Registrierungspunkte das Minimum.
Anzeige der Kalibrierungspunkte
Man kann sich, wenn man will, diese Punkte zur Kontrolle anzeigen lassen durch Anklicken der "options" dann "calibration" und dann noch "show points"
Weitere Tasten des Menü :
Auf nebenstehendem Beispiel kann man vier Tasten erkennen die für Einstellung der Karte nützlich sind :
A : Gelbe "+" Taste um die Karte größer zu zoomen und gelbe "-" Taste um die Karte kleiner zu zoomen. Das kann man übrigens auch gut mir der Rändelschraube der Maus machen.
B : Die "add" Taste (mit den zwei roten Ringen) dient zum Hinzufügen eines weiteren Kalibrierungspunktes
C : Taste zur Anzeige der Landkarte



Nächster Lernschritt


Wir machen uns nun mit allen verfügbaren Mitteln an die Dekodierung einer RS92SGP mit der Anzeige ihrer Bewegung auf der Landkarte

Bemerkungen

Falls die Anzeige auf der Karte von den echten geografischen Koordinaten abweicht ist zu überprüfen ob die Kalibrierungspunkte mehr als ein Zehntel Grad daneben sind. Dann ist die Kalibrierung mit genaueren Daten zu wiederholen.
Kartenmaterial mit falschem Maßstab :
- Ist der Maßstab zu groß (z.B. ganz Europe) : dann ist die angezeigte Position lediglich eine Annäherung. Im Übrigen sind solche großen Karten durch die Krümmung der Erde mit den Mitteln von SondeMonitor nicht mehr vernünftig zu verarbeiten. Besonders an den den Polen nimmt die Abweichung stark zu. Das Ergebnis ist dann mehr ein Zickzack-Kurs als eine gerade Spur.
- Ist der Maßstab zu klein : Die Spur auf der Karte ist schnell am Rand angelangt und man braucht eine Menge Karten
Die optimale Karte hat so an die 200 km im Quadrat, idealerweise halt vom Start der Sonde bis zur Landung. Lediglich für das anvisierte Landegebiet braucht man eine detaillierte Karte.
Eine Europakarte kann nur eine grobe Darstellung geben aber vielleicht eine Hilfe für die Suche nach der richtigen Karte sein.
Siehe auch Lernschritt 6.