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 Empfang von Radiosonden : der Empfänger
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Von F5ZV, F1SRX und DJ9VF

Siehe auch : Antennen - Empfang von Radiosonden - Identifizierung einer Radiosonde durch das Gehör - Erweiterung des Empfängers AR5000 um eine Ausgangsbuchse "detector output" - Der Vorverstärker für 403 MHz von Peter, DG4EK -

Die Wahl des Empfängers zum Abhören von Radiosonden hängt davon ab, wo man ihn einsetzen will. Für die Peilung im freien Feld erfordert das Gerät andere Qualitäten als der Stationsempfänger, wo üblicherweise die Telemetriedaten dekodiert werden und umgekehrt.

Erfordernisse des Empfängers

Empfang an der Feststation
Um Radiosonden einfach mal zu empfangen kann ein kleines Portabelgerät an einer guten Antenne genügen. Falls man jedoch plant, die Telemetriedaten einer Sonde zu dekodieren braucht man schon einen empfindlichen Empfänger an einer guten Antenne um einen hohen Signal-Rauschabstand zu erreichen. Ein Empfänger, der das weitgehend abdeckt wie z.B. der AR-5000A, erlaubt den Empfang aller Sondentypen mit den verschiedenen Modoulationsarten recht gut.

Der portable Empfang
Die Qualitäten eines Empfänger für die Peilung auf dem freien Feld sind :
- hohe Empfindlichkeit um das Signal auch dann noch zu hören wenn die Sonden schon am Boden ist..
- Großsignalfestigkeit, es erleichtert die Peilung im Nahfeld
- robustes Gehäuse und sichere Stecker
- geringen Stromverbrauch für lange Betriebszeit
- austauschbare Batterien oder Akkus gängiger Typen
- 12 Volt-Anschluß für die Stromversorgung aus dem Zigarettenanzünder im Auto
- Frequenzbereich für den Empfang von 395 bis 410 MHz
- Demodulation in FM-N, FM-W und AM, ein BFO wäre wünschenswert
- Ein S-Meter für die Anzeige der Signalstärke
- Beleuchtete Anzeige für schlechte Lichtverhältnisse
- Ausgangsbuchse für einen Kopfhörer
Die modernen kleinen Portabelgeräte für UHF können das alle mehr oder weniger gut.

Der Empfänger AR1500 (mit großer Anzeige)

Die Fähigkeiten dieses kleinen Empfängers sind zwar nicht außergewöhnlich, erfüllen aber die Erfordernisse eines Empfängers, sowohl als Feststation wie auch die portable Benutzung zur Sondenjagd im freien Feld.
Empfindlichkeit : sehr durchschnittlich aber ausreichend um die Signale einer Radiosonde in mehr als 300 km Entfernung mit einer 5 Element-Yagi aufzunehmen.
Selektion : Sehr mittelmäßig, aber das ist normalerweise kein Problem
Großsignalfestigkeit : ausreichend aber wegen der schlechten HF-Abschirmung des Gehäuses hilft ein Abschwächer für die Nahfeldpeilung in diesem Falles nicht.
Kleinster Abstimmungsschritt : Die Tasten dazu sind nicht besonders praktisch, Änderungen sind immer ein Geduldsspiel
Frequenzstabilität : Beim Empfang von Radiosonden nicht so wichtig.
Robustheit : Gut
NF-Leistung : Ausreichend
Diskriminatorausgang : siehe Seite Modifizierung eines AR1500

Betriebsdauer : zu kurz für eine komplette Sondenjagd, man braucht einen Akku-Block in Reserve
Größe und Gewicht : Kompakt und leicht
Der Taste für den Abschwächer kann man nicht trauen (siehe H auf dem Foto) denn sie wird sehr leicht unbeabsichtigt gedrückt.

Fotos

 
A : Antennenanschluß BNC
B : NF-Regler + Ein/Aus
C : Squelch + BFO Einstellung
D : Frequenzabstimmung
E : Arretierung der Frequenz
F : BFO Aktivierungstaste, durch Drücken wird der BFO eingeschaltet (nur in AM )
G : NF-Ausgangsbuchse 2,5 mm
H : durch Drücken wird der Abschwächer aktiviert
  1 : Aktivierung der Frequenzeingabe
2 : Einstellung des kleinsten Abstimmungsschrittes der Frequenz
4 : Umschaltung FM oder AM
5 : Umschaltung auf FM-W
6 : Einschalten der Skalenbeleuchtung


Das Kennenlernen der Geräte

Während einer Sondenjagd hat man eigentlich keine Zeit übrig um in Handbuch des Gerätes zu nachzulesen, z.B. wie man die versehentlich arretierte Frequenzeinstellung wieder freibekommt. Die Benutzung der Geräte zuhause erlaubt in Ruhe das Kennenlernen der verschiedenen Funktionen und Eigenschaften und auch deren Grenzen.
Ob das Gerät nun ein S-Meter hat oder nicht, es ist in jedem Fall nützlich für den Benutzer, Erfahrung gesammelt zu haben, bezüglich der Feldstärken mit denen Sonden aus verschiedenen Entfernungen ankommen, egal ob sie noch in der Luft sind oder schon am Boden. Ein Abschwächer, intern oder extern, kann sehr hilfreich sein die Entfernung genauer einzuschätzen.
Bei manchen Empfängern hört man bereits Trägersignale ohne daß eine Antenne eingesteckt ist. Solche unerwünschte Mischprodukte (sogenannte Pfeifstellen) werden vom Empfänger selbst produziert. Wenn schon, dann sollte man wenigsten eine Liste davon haben für den Freqenzbereich von 396 bis 410 MHz.
Weitere Störsignale können von Fahrzeugen (sogar von abgestellten Autos) und auch von tragbaren PC's oder anderen Geräten kommen. Auch deren störende Träger sollte man kennen.

Zubehör

Wenn man in geräuschvoller Umgebung (im Auto, auf dem Motorrad, am Straßenrand...) von seinem Empfänger etwas hören will, ist die Benutzung eines Kopfhörers unverzichtbar.
Das Antennenkabel muß mechanisch einiges mitmachen. Deshalb sollte man vor dem Einsatz den Stecker und die Zugentlastung prüfen.
Eine Sondenjagd kann Stunden dauern, aber die Betriebsdauer der Akkus ist begrenzt. Ersatzakkus oder Reservebatterien sind vorzusehen. Während der Fahrt (im Automobil) können manche Geräte am Zigarettenanzünder betrieben und daneben auch noch aufgeladen werden.